Die Gewehre der Frau Carrar/ Würgendes Blei
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2025
"Mit einem ohrenbetäubenden Knall fällt die kleine Stube in sich zusammen. Doch
nicht nur die Holzbalken, die eben noch den schlichten, schwarz-weißen
Familienkosmos der andalusischen Fischers-Witwe zusammenhielten, krachen
effektvoll ein. Auch die Werte, Träume und Illusionen der kriegsmüden Frau Carrar
werden zerstört. [...] In expressionistischer Schwarz-weiß-Filmästhetik treibt Regisseurin und
Hörspielmacherin Luise Voigt im gesamten ersten Teil grandios konsequent den
berühmten Verfremdungseffekt quasi auf seine überzeichnete Spitze: In dem
minimalistischen Bühnensetting, das sich zwischen Flimmerkiste und Graphic Novel
bewegt, wirken die Protagonisten wie historisch überspannte Figuren aus dem
Brecht-Lehrbuch. Das streng quadrierte Bühnenbild von Fabian Wendling zeigt die
ärmliche Stube der Carrars und hat sogar eine grisselig flirrende Projektion mitsamt
einer Tonspur bekommen, deren Knacken sich nach und nach in Kanonendonner
verwandelt. " Süddeutsche Zeitung
" MÜNCHEN Nach 50 Minuten, so warnt das Residenztheater auf seiner Homepage,
"gibt es eine laute Bühnenverwandlung, ähnlich einem Knallgeräusch". Die
effektvolle Verwandlung trennt die Aufführung von "Die Gewehre der Frau Carrar"
von Bertolt Brecht und die Uraufführungsinszenierung von "Würgendes Blei", einer
heutigen Fortschreibung Brechts von Björn SC Deigner.
Erst bricht ein Brett aus dem Dach der Fischerhütte herunter und schleudert die
Anrichte, auf der Frau Carrar vor Kurzem noch Brotteig zubereitete, direkt vor die
erste Sitzreihe im Marstall. Dann stürzen die Holzwände krachend ein und es bleibt
eine Ruine stehen." Abendzeitung
"Wir lernen, dass die Holzplanken, aus denen die schuhkartonförmige Kate
gezimmert ist, massiv sind (Bühne: Fabian Wendling) und es poltert gewaltig, wenn
sie von der Decke fallen. Der Einsturz markiert den Schluss von Brecht und den
Beginn des neuen Stücks, "Würgendes Blei"."
Nachtkritik
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2025
Aufführungsort
Residenztheater München
Team
Regie: Luise Voigt
Kostüm: Maria Strauch
Musik: Friederike Bernhardt
Licht: Barbara Westernach
Dramaturgie: Ewald Palmetshofer
Video: Stefan Bischoff
Choreografie: Tony De Maeyer
Fotos : Sandra Then